Preise für seltene Münzen: Ein Überblick über die Auktion von 2008
Für eine Analyse der Münzpreise in der Vergangenheit werfen wir einen Blick auf den Katalog der Kiewer numismatischen Auktion vom 26. September 2008. Dieser Zeitraum gilt als Höhepunkt der Preise auf dem numismatischen Markt, der sich zwischen der Dotcom-Krise und der Hypothekenkrise befand.
Der numismatische Markt 2008: Ein Preishöhepunkt
Für eine Analyse der Münzpreise in der Vergangenheit werfen wir einen Blick auf den Katalog der Kiewer numismatischen Auktion vom 26. September 2008. Dieser Zeitraum gilt als Höhepunkt der Preise auf dem numismatischen Markt, der sich zwischen der Dotcom-Krise und der Hypothekenkrise befand.
Um die damaligen Preise objektiv mit den heutigen zu vergleichen, ist es wichtig, den wirtschaftlichen Kontext zu verstehen. Zum Beispiel kostete eine Einzimmerwohnung in einem Plattenbau im Jahr 2008 etwa 50.000 US-Dollar, was ungefähr doppelt so teuer ist wie heute. Auf dem numismatischen Markt wurde ein gewöhnlicher „Bodenfund“-Pjatak aus der Zeit Katharinas II. für 10 US-Dollar verkauft und eine Denga für 4 US-Dollar.
Diese Beispiele zeigen, wie hoch die Preise in dieser Zeit waren. Der heutige Wert vieler Münzen unterscheidet sich erheblich von diesen Spitzenwerten, was eine retrospektive Analyse zum Verständnis der Marktzyklen besonders interessant macht.
Münzen Alexanders III.: 3 Rubel 1881
Wir beginnen den Überblick mit Münzen aus der Regierungszeit Alexanders III. Im Katalog wurde eine Goldmünze im Nennwert von 3 Rubel aus dem Jahr 1881 vorgestellt. Der Erhaltungszustand des Exemplars wurde als vorzüglich bewertet.
Der Startpreis für diese Münze bei der Auktion 2008 betrug 3.000 US-Dollar. Heutzutage würde ein nicht zertifiziertes Exemplar kaum einen solchen Wert erreichen. Eine gewöhnliche Münze kostet heute fast die Hälfte.
Dabei ist es wichtig zu beachten, dass Exemplare in außergewöhnlich hohem Erhaltungszustand (MS, Mint State) deutlich höher bewertet werden können. Ihr Wert kann heute 6.000-7.000 US-Dollar erreichen, was die entscheidende Rolle des Erhaltungszustands der Münze für ihre Preisbildung unterstreicht.
Kupfermünzen Alexanders II.: Übertriebene Erwartungen
| Münze | Startpreis 2008 | Heutige Schätzung |
| 5 Kopeken 1869 | 300 US-Dollar | 100-150 US-Dollar |
| 3 Kopeken 1860 | 300 US-Dollar | Deutlich niedriger, schlechter Erhaltungszustand |
Betrachten wir einige Kupfermünzen aus der Zeit Alexanders II. Im Katalog wurde ein Pjatak von 1869 aus der Münzstätte Jekaterinburg vorgestellt. Dem Foto nach zu urteilen, hat die Münze eine braune Patina und befindet sich in einem Zustand nahe AU (About Uncirculated).
Ein weiteres Beispiel sind die 3 Kopeken von 1860, ebenfalls aus Kupfer. Dieses Exemplar war wahrscheinlich ein Bodenfund und sein Zustand ist bei weitem nicht ideal. Dennoch waren die Startpreise für diese Münzen im Jahr 2008 erstaunlich hoch.
Ein solcher Vergleich zeigt deutlich, wie stark selbst nicht die seltensten Kupfermünzen während des Markt-Höhepunkts überbewertet waren.
Silbermünzen Alexanders II.: Seltenheit und Preis
Auch die Silbermünzen Alexanders II. erzielten beeindruckende Preise. Besonders hervorzuheben sind seltene Exemplare mit geringen Auflagen, deren Wert bei der Auktion 2008 sehr hoch war.
- Poltina 1869. Eine seltene Münze mit einer Auflage von nur 20.000 Exemplaren. Der Startpreis betrug 10.000 US-Dollar. Heute wird eine solche Münze auf etwa 4.000-5.000 US-Dollar geschätzt.
- 25 Kopeken 1865. Eine sehr seltene Münze mit einer Auflage von 16.000 Stück (R1 nach Bitkin). Startpreis – 5.000 US-Dollar. Heute liegt ihr Wert im Bereich von 1.300-1.500 US-Dollar.
- Rubel 1860. Ein sehr seltenes Exemplar (R1 nach Bitkin, 15 Rubel nach Iljin) mit einer Auflage von etwa 18.000 Stück. Der Startpreis bei der Auktion wurde mit 30.000 US-Dollar angegeben. Heutige Verkäufe ähnlicher Münzen liegen im Bereich von 7.000-10.000 US-Dollar.
Als erschwinglicheres Beispiel können die 5 Kopeken von 1863 genannt werden. In einem bei weitem nicht idealen Zustand hatte diese Münze einen Startpreis von 100 US-Dollar, während ihr Wert heute nur noch 5-10 US-Dollar beträgt.
Münzen in Polierter Platte (PROOF) und Gedenkrubel
Von besonderem Interesse im Katalog ist ein Multilot aus vier Silbermünzen von 1862: 5, 10, 15 und 20 Kopeken. Alle wurden in der Erhaltung Polierte Platte (PROOF) präsentiert, was eine große Seltenheit ist. Der Startpreis für dieses Set betrug 5.000 US-Dollar. Angesichts der außergewöhnlichen Qualität könnte ein solcher Preis auch heute noch aktuell sein.
Ebenfalls im Katalog vertreten waren Gedenkrubel von 1859 „Zur Erinnerung an die Enthüllung des Denkmals für Kaiser Nikolaus I.“. Ein Exemplar im Zustand „sehr schön“ hatte einen Startpreis von 1.000 US-Dollar. Ein anderes, im Zustand „vorzüglich“, wurde bereits auf 2.000 US-Dollar geschätzt. Heute kann der Wert solcher Münzen, insbesondere nach dem Grading, höher sein: Ein Exemplar im Zustand AU58 wurde für 2.717 US-Dollar verkauft.
Seltene Kupfer- und Goldmünzen
Als Bonus betrachten wir einen Kupfer-Pjatak von 1858 aus der Münzstätte Jekaterinburg. Die Münze wurde in einem hervorragenden Zustand mit einem Startpreis von 2.000 US-Dollar präsentiert. Auf dem Markt von 2008, der mit Münzen aus Ausgrabungen überschwemmt war, waren Exemplare in hoher Qualität mit originalem Glanz äußerst selten, was diese hohe Bewertung erklärt.
Unter den Goldmünzen stachen die 5 Rubel von 1863 hervor. Trotz einer Lötspur betrug ihr Startpreis 1.000 US-Dollar. Man muss bedenken, dass der Goldpreis im Jahr 2008 etwa viermal niedriger war als heute (zwischen 692 und 1.023 US-Dollar pro Unze). Unter Berücksichtigung dieses Faktors war der Preis von 1.000 US-Dollar für eine Münze mit einem Defekt für die damalige Zeit sehr hoch.